PM 6/2014

Internet der Dinge — Die Zukunft ist digital

Foto (© LMS/Weyland): Bernd Klein, Dr. Jörg Ukrow, Prof. Dr. Wolf­gang Wahls­ter, Dr. Gerd Bau­er, Jür­gen Zim­per, Chris­tian Bau­er, Mat­thieu Deru (v.l.n.r.)

Saar­brü­cken, 26. Sep­tem­ber 2014: Einen Blick in die Zukunft des Woh­nens und der Indus­trie­kul­tur war­fen heu­te die Gäs­te der im Rah­men der Kam­pa­gne „Onliner­land Saar“ orga­ni­sier­ten Ver­an­stal­tung „Inter­net der Din­ge – Die Zukunft ist digi­tal“, zu der Medi­en­Netz­werk Saar­Lor­Lux e. V. und Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land ein­ge­la­den haben.

Kom­plett ver­netzte Wohn­räume, mit­tels Ges­ten steu­er­bare Fern­seh­ge­räte und aus über 80 Zuta­ten auto­ma­tisch indi­vi­du­ell zusam­men­stell­bare Früh­stücks­müs­lis. Die­se Sze­na­rien lie­ßen die Gäs­te der Ver­an­stal­tung stau­nen und war­fen gleich­zei­tig die Fra­ge auf, wohin die tech­ni­sche Ent­wick­lung noch füh­ren wird.

Mit der Ver­an­stal­tung wol­len wir auf­zei­gen, wie weit die tech­ni­sche Ent­wick­lung bereits vor­an­ge­schrit­ten ist und wel­che Diens­te in ein paar Jah­ren ver­mut­lich ganz selbst­ver­ständ­lich zum All­tag gehö­ren wer­den. Gleich­zei­tig ist es uns wich­tig, die­se Ent­wick­lun­gen kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und Denk­an­stöße zu geben, inwie­fern die Gesell­schaft, die Wirt­schaft und die Poli­tik auf die neu­en Ent­wick­lun­gen rea­gie­ren müs­sen und wo regu­la­to­risch gegen­ge­steu­ert wer­den muss, um die Inter­es­sen des Ver­brau­chers zu schüt­zen, zum Bei­spiel hin­sicht­lich der Sicher­heit der Daten. Nicht alles, was tech­nisch mög­lich ist, ist auch sinn­voll oder mora­lisch ver­tret­bar“, fasst Dr. Gerd Bau­er, Vor­sit­zen­der des Medi­en­Netz­werk Saar­Lor­Lux e. V. und Direk­tor der Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land die Ziel­set­zung der Ver­an­stal­tung zusammen.

Prof. Dr. Wolf­gang Wahls­ter, Lei­ter des Deut­schen For­schungs­zen­trums für Künst­li­che Intel­li­genz (DFKI), nennt in sei­nem Vor­trag Bei­spiele aus sei­ner For­schung. „Durch das Inter­net der Din­ge wer­den digi­tal ver­edelte All­tags­ge­gen­stände unter­ein­an­der ver­netzt, so dass intel­li­gente Umge­bun­gen ent­ste­hen, z. B. die Smart Fac­tory als Grund­lage für Indus­trie 4.0, das Smart Home als digi­ta­ler Lebens­raum, der Smart Shop als Ein­kaufs­welt der Zukunft und die Smart City als resour­cen­scho­nende Stadt mit intel­li­gen­ten Mobi­li­täts­kon­zep­ten. Wie wol­len wir in sol­chen digi­ta­len Wel­ten leben, ler­nen und arbei­ten? Im DFKI haben wir dafür Zukunfts­la­bore als kon­krete Anwen­dungs­bei­spiele ent­wi­ckelt, die eine Platt­form für den Bür­ger­di­alog über die gro­ßen Chan­cen aber auch Risi­ken der wei­te­ren Ent­wick­lung einer digi­ta­len Gesell­schaft bilden.“

Doch die Ver­net­zung der Gerä­te fin­det sich nicht nur in der Indus­trie. Durch die zuneh­mende Ver­brei­tung von Smart­pho­nes und Tablets fin­det sie all­mäh­lich auch den Weg in den All­tag der Men­schen. Dahin­ter steht bei­spiels­weise die Idee, die Wohn­räume für kör­per­lich ein­ge­schränkte Per­so­nen siche­rer zu gestal­ten. Ein sol­ches Sys­tem ist PAUL, der Per­sön­li­che Assis­tent für Unter­stütz­tes Leben.

Mit unse­rem Sys­tem PAUL ist es älte­ren oder ein­ge­schränk­ten Per­so­nen mög­lich, mög­lichst lan­ge sicher und selbst­be­stimmt im eige­nen Heim leben zu kön­nen. Dabei steu­ert das intui­tiv bedien­bare Sys­tem nicht nur das Licht oder die Roll­lä­den, son­dern ermög­licht auch Kom­mu­ni­ka­tion mit­tels Video­te­le­fo­nie oder Unter­hal­tung wie Musik­hö­ren. Zusätz­li­che Sicher­heit bie­tet ein paten­tier­tes Ver­fah­ren um Situa­tio­nen der Hilf­lo­sig­keit zu erken­nen, um dar­auf­hin auto­ma­tisch Hil­fe anzu­for­dern. Seit dem Jah­re 2006 ist PAUL aktiv im Ein­satz und die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer haben damit Jahr für Jahr ein Stück Lebens­freude zurück­ge­won­nen“, fasst Bernd Klein, Geschäfts­füh­rer der CIBEK tech­no­logy + tra­ding GmbH, die Funk­ti­ons­weise von PAUL zusammen.

Die Gäs­te der Ver­an­stal­tung konn­ten sich PAUL live vor­füh­ren las­sen. Ein wei­te­rer Höhe­punkt der Ver­an­stal­tung war die Prä­sen­ta­tion von Swoo­zy, dem intel­li­gen­ten seman­ti­schen Fern­se­hen der Zukunft, das nur durch Hand­ges­ten gesteu­ert wird. Es wur­de von Mat­thieu Deru vom Deut­schen For­schungs­zen­trum für Künst­li­che Intel­li­gent (DFKI) vorgestellt.

In einer Podi­ums­dis­kus­sion, an der neben den Red­nern auch Jür­gen Zim­per, Geschäfts­füh­rer der Ver­brau­cher­zen­trale des Saar­lan­des, und Dr. Jörg Ukrow, stell­ver­tre­ten­der Direk­tor der Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land, teil­nah­men, wur­den schließ­lich recht­li­che Fra­ge­stel­lun­gen und Aspek­te des Ver­brau­cher­schut­zes vertieft.

Durch die Ver­an­stal­tung führ­te Chris­tian Bau­er, Redak­teur beim Saar­län­di­schen Rundfunk.

 

Kon­takt für Presseanfragen:
Vio­la Betz
Pres­se­spre­che­rin und Lei­te­rin des Büros des Direktors